Erfolgreicher Fachaustausch in Kreuzberg zeigt Best Practices und Herausforderungen
Mehr Teilhabe und mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt – hinter diesen Wunsch können sich Viele versammeln. Die Realität sieht leider noch immer anders aus. Mit dem Fachaustausch „Inklusion braucht Arbeit – Arbeit braucht Inklusion“ wollte das Netzwerk Behinderung aus Friedrichshain-Kreuzberg die verschiedenen Akteure zusammenbringen und mit Best Practice-Beispielen positive Impulse setzen.
Schon zum zweiten Mal organisierte die USE gGmbH gemeinsam mit dem Jobcenter und dem Bezirksamt aus Friedrichshain Kreuzberg den Fachaustausch an ihrem Standort in der Oranienstraße in Kreuzberg. Nach einer kurzen Vorstellung der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA), die seit 2022 als beratende Anlaufstelle für Arbeitgeber fungiert, zeigten die Best Practice Beispiele von Handfest gGmbH und der USE gGmbH was möglich ist. Jakob Wehner, Geschäftsführer der Handfest gGmbH und Alexander Abasov, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, berichteten von dem mühevollen Weg, Herrn Abasov im Inklusionsunternehmen anzustellen. Nur durch viel Eigenengagement war dies möglich.
Etwas geebneter verlief der Weg von Sabine Bauer. Sie war in der Malerei der Werkstatt für behinderte Menschen der USE beschäftigt. Hier erkannte man ihr Potential für Verwaltungsaufgaben. Unterstützt durch einen Inklusionsberater des Integrationsfachdienstes Mitte setzte man mit ihr das Budget für Arbeit um. Heute erledigt sie die Verwaltungsarbeit der Malerei in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis.
Sei du so, wie ich bin, dann lass ich dich so sein, wie du bist
Mit seinem Vortrag „Ohne Vision keine Inklusion“ nahm Prof. Michael Komorek von der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) die professionellen Unterstützer in die Verantwortung. Sie seien ein wichtiger Hebel in Sachen Inklusion. Nur mit zielführenden, wirksamen und messbaren Methoden könne man Inklusion fördern, nicht nur mit vermeintlich gutem Willen.
Mit den kollegialen Fallbesprechungen tauchten die Teilnehmenden abschließend tief in die Praxis ein. Dem Ziel, im Bezirk ein tragfähiges Netzwerk zu schaffen, kam dieser Fachaustausch wieder ein großes Stück näher.