Literaturwettbewerb „Wie Phönix aus der Asche?“ Preisträgerinnen ausgezeichnet!

Zum Literaturwettbewerb „Wie Phönix aus der Asche?“ gingen bei der USE gGmbH über 200 Einsendungen ein.
Die Jury – bestehend aus Bärbel Klässner (Schriftstellerin, vor allem Lyrik, u.a. 2013 Harald-Gerlach-Stipendiatin), Barbara Herrmann (Autorin und Sprachlehrerin) und J. T.A. Wegberg (Schriftsteller und Lektor, ersteres u.a. bei Rowohlt) – hat die Preisträger ausgewählt.Auf der Preisverleihung, die im Rahmen der Woche der seelischen Gesundheit, am Freitag, den 17. Oktober 2014 stattfand, wurden die drei Preisträgerinnen bekannt gegeben:

1. Platz: „Hinter hohen Mauern“ von Julia Kersebaum
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Auszug aus der Begründung des Juroren J.T.A. Wegberg:
„Berührt hat mich die lakonische, schnörkellose Sprache, mit der ein Ich-Erzähler Ereignisse schildert, für die den meisten von uns die Worte fehlen. Ungewöhnlich fand ich die lineare, vorwärtsdrängende Erzählweise, die vieles ausspart und doch alles vermittelt….Der Text fordert unsere Empathie heraus, er gibt uns die Chance, in den Kopf eines anderen Menschen zu klettern und die Welt durch seine Augen zu sehen, er lässt uns die Gefühle eines anderen empfinden und seine Gedanken denken, er erzählt keine Geschichte, sondern macht die Ereignisse zu unserem eigenen Erleben – und das alles auf hohem literarischen Niveau.“

2. Platz: „Aufstand“ von Christina Meyer
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Auszug aus der Begründung der Jurorin Bärbel Klässener:
„Das im Wettbewerbsaufruf mitformulierte Thema Abschied und Verlust, hier der allmähliche wie schmerzliche Abschied vom Vater, ist sehr gut umgesetzt. Es mag beim ersten Lesen oder Hören anmuten, als wäre der Text „einfach herunter geschrieben“, aber beim genauen Ansehen merke ich: Er ist durchgestaltet, literarisch verdichtet, ausgestanden. Mich hat der Text tief beeindruckt.“

3. Platz: „Krebs“ von Carolina Neuy
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Auszug aus der Begründung der Jurorin Barbara Herrmann:„Der Titel des Wettbewerbs „Wie Phönix aus der Asche?“ regte dazu an, persönliche Erfahrungen mit einer psychischen Krise/Erkrankung und der Bewältigung dieser Krise zu beschreiben. Literatur ist jedoch mehr, als einen persönlichen Krankheitsverlauf zu schildern: der Protagonist/die Protagonistin möchte ein Ziel erreichen (sich aus einer Notlage befreien) und muss auf dem Weg dorthin schwierige Hindernisse überwinden. Am Ende steht die Frage: Schafft er/sie es? und die Antwort ist: ja, nein oder (wie oft in der modernen Literatur) vielleicht.M.E. erfüllt der Beitrag „Krebs“ am ehesten diese Kriterien: die Protagonistin ist über einen langen Zeitraum Opfer häuslicher Gewalt und schlimmer Demütigungen durch ihren Mann, auf die sie psychosomatisch reagiert, sich aber nicht wehrt. …Hier wird eine Geschichte erzählt, die den Leser auch noch einlädt, über ihre Zukunft zu spekulieren: Wird sie es schaffen, trotz ihrer schlechten Erfahrungen, eine liebevolle Beziehung mit einem anderen Mann aufzubauen? …“Mit dem Wettbewerb, der unter der Schirmherrschaft von Konstantin Wecker stand, richtete sich die USE gGmbH an Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung. Die Beiträge zum Thema „Wie Phönix aus der Asche?“ kreisten um psychische Erkrankungen und Beeinträchtigungen, um Krisen und deren Bewältigung. Auch aus diesem Literaturwettbewerb wird wieder eine Anthologie entstehen, in den einige der Beiträge zusammengefasst werden. Sie soll im Herbst 2015 erscheinen.

Bild 1: Die Beteiligten des Wettbewerbs – Preisträgerinnen, Juroren und Organisatoren
Bild 2: Die Preisträgerin des 2.Platzes Christina Meyer
Bild 3: Die Beteiligten des Wettbewerbs – Preisträgerinnen, Juroren und Organisatoren

27.10.2014