Liebe Beschäftigte,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
viele von Ihnen sind nun in die USE zurückgekehrt und trotz Abstandsregeln und Hygienevorschriften kehrt wieder Normalität ein. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich freue mich jeden Tag wieder über unser gut besetztes Büro, die kleinen Gespräche am Rande und die vielen bekannten Gesichter – auch wenn sie halb durch eine Maske bedeckt sind. Manchmal merkt man erst, was man vermisst hat, wenn es wieder da ist.
Nachgefragt!
Hier in der USE gibt es eine Menge Menschen, die vieles leisten. Im Newsletter möchten wir einige von ihnen interviewen. Wir wollen wissen, was sie gerade beschäftigt und wie sie mit der ungewohnten und herausfordernden Situation umgehen.
Heute haben wir unseren Geschäftsführer Wolfgang Grasnick befragt:
- An die veränderten Umstände durch die Corona-Pandemie haben wir uns alle mittlerweile mehr oder weniger gewöhnt. Die Sorgen bleiben allerdings. Worüber machen Sie sich die meisten Gedanken?
Ich begrüße sehr, dass die Normalität wieder Einzug hält. Auf der anderen Seite kreisen meine Gedanken darum, was die Lockerungen bewirken werden. Wird es eine zweite Welle geben? Wenn sie kommt, wird sie sicher noch schärfere Einschränkungen mit sich bringen. Aber wie geht unsere Gesellschaft dann damit um? Werden wir uns nochmal so disziplinieren können? Im Sommer?
Meiner Einschätzung nach sollten wir weiterhin sehr vorsichtig sein und nicht den wirtschaftlichen Aspekt zu sehr in den Vordergrund stellen. Alles was möglich ist, haben wir bisher berücksichtigt. Aber es bleibt ein Balance-Akt solange es keinen wirksamen Impfstoff gibt.
- Viele hoffen, dass die Pandemie auch positive Auswirkungen auf unsere Gesellschaft hat. Wie beurteilen Sie das als Psychologe? Wird sich das menschliche Miteinander verändern?
Die Erfahrungen aus den bisherigen Krisen, zum Beispiel die Bankenkrise, zeigen meines Erachtens leider auf, dass der Mensch und die Gesellschaft relativ wenig lernt aus diesen Krisen.
Es bleibt natürlich die Hoffnung, dass es in diesem Fall anders ist und dass wir etwas lernen aus dieser Corona-Krise. Es betrifft ja nicht nur einzelne Städte, Gemeinden oder Länder – sondern die Auswirkungen sind in allen gesellschaftlichen Bereichen weltweit zu spüren!
- Sie begleiten und führen die USE schon seit über 25 Jahren. Etwas Vergleichbares wird es bisher nicht gegeben haben. Wie wird Corona die USE verändern?
Tatsächlich gab es so etwas noch nicht. Unsere Erwartung, dass Politik und Verwaltung in dieser Krise zeitnah die Probleme mit uns bespricht, ist leider nicht erfüllt worden. Dennoch haben wir jede Möglichkeit genutzt, haben alle Tasten auf der Corona-Klaviatur angeschlagen, um die USE sicher durch diese Krise zu bringen. Das ist uns weitestgehend gelungen. Wir können Ihnen zusichern, das Sie hier dauerhaft einen Platz haben werden.
Seit dem 18.5. sind viele von Ihnen wieder auf Ihren Arbeitsplatz bzw. auf Ihren Platz in der beruflichen Rehabilitation in der WfbM zurückgekehrt. Wir versuchen nun gemeinsam, d.h. Sie als Beschäftigte mit den Fachkräften und den Fachdienstmitarbeitern zusammen, die Normalität wieder in den beruflichen Alltag einkehren zu lassen. Dazu gehört auch, dass wir mit unserer Bandbreite der vielfältigen Angebote aus Produktion und Dienstleistung auch unseren Kunden wieder zur Verfügung stehen. Ich hoffe sehr, dass sich das nicht verändern wird!
- Wir alle müssen uns einschränken durch die Pandemie. Was vermissen Sie am meisten?
Das Netzwerken! Den Gedankenaustausch mit den verschiedenen Gesprächspartnern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft vermisse ich sehr. Ich war noch nie so pünktlich zuhause wie jetzt! Und nicht zuletzt musste ich ja auf meine Geburtstagsfeier verzichten und wir alle auf unsere Jubiläumsfeier.
Manche sagen, in Brandenburg ticken die Uhren etwas anders, aber auch hier an unserem Standort in Teltow, ist vieles wieder sehr normal.
Frau Bücking und Frau Massow vom Fachdienst schildern die aktuelle Situation:
Wir freuen uns, dass von den 85 Beschäftigten, die wir normalerweise am Standort haben, mittlerweile schon wieder 74 Beschäftigte in die Werkstatt kommen. Brandenburg hat ja eine etwas anderslautende Corona-Eindämmungsverordnung als Berlin. In Brandenburg gilt weiterhin die Notbetreuung in den Werkstätten und die Möglichkeit, diejenigen Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen, die zur Aufrechterhaltung des wirtschaftlichen Betriebs in besonders wichtigen Teilbereichen oder im Bereich der Dienstleistungen oder Produktion erforderlich sind.
Alle Arbeitsbereiche bieten wieder ganztägige Betreuung an. Im Digitaldruck, der Tischlerei und der Textilwerkstatt wird jeweils in zwei Schichten gearbeitet, um möglichst vielen Beschäftigten das regelmäßige Kommen zu ermöglichen. Die Konfektionierung kann sich in kleinen Gruppen auf mehrere Räume verteilen. Für einige Beschäftigte sind die Schichten auch eine gute Möglichkeit, sich nach dem langen Alleinsein zu Hause, wieder an die Zusammenarbeit in Gruppen zu gewöhnen. Einige erzählen, wie schwer ihnen die Zeit gefallen ist und wie gut es war, regelmäßig mit dem Fachdienst zu telefonieren. Andere haben die Zeit gut für sich genutzt und zu Hause Dinge angepackt, für die ihnen sonst nach der Arbeit die Energie gefehlt hat. Die Meisten freuen sich, dass endlich wieder Alltag zu spüren ist. An das Tragen der Masken in den Fluren und Treppenhäusern haben sich fast alle schon jetzt gut gewöhnt. Einige Beschäftigte nutzen ein Visier. Auch bei der Umsetzung der neuen Essenzeiten und dem großzügigen Platz in der Kantine um jeden einzelnen Sitzplatz haben sich alle gut gewöhnt. Der Besprechungsraum ist nun ebenfalls zum Essenraum geworden, um die Frühstücks- und Mittagessenzeit für alle so angenehm wie möglich zu gestalten und die Abstände einzuhalten.
Ein großes Dankeschön geht an die Beschäftigten und Mitarbeiter des Clean Up Service, die neben der Essenausgabe auch das Desinfizieren im ganzen Haus und das tägliche Waschen der Masken übernehmen. Die Verwaltung übernimmt dann das Sortieren der Masken für die einzelnen Bereiche.
Zum Schluss gibt es noch ein extravagantes Rezept eines oft kochenden Beschäftigten aus der Mediengestaltung: Rhabarber-Vanille-Lasagne
4-5 Stangen Rhabarber
1 Päckchen Vanille-Pudding
½ l Milch
Zucker
Zwieback
Den Rhabarber waschen und in 1-2 cm große Stücke schneiden, mit ein wenig Wasser und 2 EL Zucker kurz kochen. Den Vanillepudding nach Packungsanweisung kochen.
In einer Schüssel oder Auflaufform erst eine Schicht Zwieback legen, darüber den Rhabarber und zuletzt den Vanillepudding streichen. Alles wiederholen, bis die Zutaten aufgebraucht sind. Ein bisschen stehen lassen, damit der Rhabarber den Zwieback aufweicht. Wenn Sie es lieber knusprig mögen, können Sie auch gleich loslegen“
Zum Schluss kann man die außergewöhnliche Lasagne noch mit Himbeeren oder Brombeeren garnieren.
Lassen Sie es sich schmecken!
Viele Grüße & bis bald
Ursula Laumann